Donnerstag, 27. August 2015

Warum sind Reboarder so viel sicherer?

Warum sin Reboarder so viel sicherer?

Stell dir vor, du bist ein Jahr alt. Dein Kopf beträgt circa 1/5 deiner Gesamtkörpergröße (nur zur Vorstellung, wenn dieses Größenverhältnis bei Erwachsenen ebenso wäre, dann hätten wir Köpfe so groß und schwer wie Wassermelonen oder Medizinbälle). Du kannst noch gar nicht so lange deinen Kopf halten und frei sitzen, aber deine Babyschale wird dir langsam zu klein und zu eng. Du magst nicht mehr darin liegen, du kannst doch schließlich schon sitzen und möchtest endlich was anderes sehen, als den Autohimmel und die Rücksitzbank.

Deine Eltern beschließen also einen neuen Kindersitz für dich zu kaufen und stehen vor der Qual der Wahl: ab jetzt vorwärts, wie fast alle um dich herum, oder doch lieber weiter rückwärts gerichtet in einem Reboard-Kindersitz?


Bei der Babyschale war es noch ganz selbstverständlich, dass diese stets rückwärts im Fahrzeug befestigt wird. Dass das sicherer ist, stellt zum Glück keiner mehr in Frage.
Die meisten Kinder wechseln zwischen dem 9. – 15. Monaten in einen Folgesitz. Warum ist das hier also auf einmal nicht mehr so, dass rückwärts ohne Überlegung sicherer ist?

Um zu verstehen, warum es sinnvoll ist, sein Kind weiterhin rückwärts gerichtet fahren zu lassen, machen wir einen kleinen Ausflug in die Physik und betrachten einmal, wie sich die auftretenden Kräfte aufeinander auswirken, die bei verschiedenen Unfallarten vorkommen.
Die schwerste Unfallart ist der Frontalaufprall. Etwa 72% aller Unfälle mit schwerwiegenden Verletzungen oder tödlichem Ausgang sind Frontalunfälle. Als Beispiel: zwei Fahrzeuge fahren mit jeweils 50 km/h aufeinander zu. Bei einem Aufprall addieren sich diese Kräfte und es wäre in etwa so, als würde ein Auto mit 100 km/h gegen eine massive Wand fahren. Es kommt zu einem abrupten Stillstand und auf Grund unserer Massenträgheit schnellen wir mit unheimlicher Geschwindigkeit nach vorne und werden am Oberkörper vom Dreipunktgurt und am Kopf von den Airbags abgebremst. Unsere Kinder, sofern sie in einem vorwärts gerichteten Sitz befördert werden, werden am Oberkörper durch den am Sitz integrierten Fünfpunktgurt oder dem Fangkörper gehalten. Aber was passiert mit dem proportional übermäßig großen Kopf? Er schnellt ungebremst nach vorne, da der Körper ja nicht mitgehen kann. Nicht selten hat das massive Wirbelsäulenverletzungen, Genickbrüche oder gar den Tod zur Folge. Die massiven Kräfte, die bei einem solchen Unfall wirken, kann man schon bei einer Vollbremsung erahnen, wie oft tut uns Erwachsenen danach der Nacken oder die Schulter weh, und wir haben weit kräftigere Nackenmuskeln, als unsere Kinder.
In einem rückwärts gerichteten Sitz, einem Reboarder, wird der ganze Kinderkörper mitsamt dem Kopf in den Sitz gedrückt. Die wirkenden Kräfte verteilen sich flächig und die Sitzschale wirkt wie ein Schutzschild. Schwere Kopf- und Wirbelsäulenverletzungen werden somit verhindert.

Nun gut, jetzt kann man argumentieren, dass diese Art von Unfall ja gar nicht so oft vorkommt und Auffahrunfälle viel häufiger sind. Das stimmt aber nur bedingt, da hier auch harmlose Ampelschubser dazu gezählt werden. Gravierende Auffahrunfälle machen nur 2,8% der schweren Unfälle aus.
Und selbst da, sind Reboarder nicht schlechter. Bei einem Auffahrunfall verteilen sich die wirkenden Kräfte komplett anders. Zum einen sind in der Regel die Geschwindigkeiten deutlich geringer, da man vorher abbremst. Zum anderen subtrahieren sich die gefahrenen Geschwindigkeiten und somit auch die wirkenden Kräfte. Positiv ist auch, dass das Kind bei einem Heckunfall weiter weg vom Unfallgeschehen ist.

Wir können unsere Kinder nicht vor allem beschützen, aber zumindest die größten Unfallrisiken abschwächen.

Weitere Informationen zu Reboard-Kindersitzen erhaltet ihr auf folgenden Webseiten.
www.luettefoerdekieker.de
http://www.kindersitzprofis.de/
http://www.reboard-kindersitz.info/Reboard_Flyer_online_v03…

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